#byefastfashion: So kam das LOVECO Team zu fairer Mode und das sind ihre Tipps

Lesedauer: 7 Minuten.

Auch wenn es LOVECO schon lange gibt: Wir wissen, dass es nicht leicht ist, nur noch faire Mode zu kaufen. Deshalb wollen wir berichten, wie die LOVECO Team Mitglieder den Fair Fashion Einstieg “geschafft” haben und was für Fast Fashion Alternativen und Tipps sie haben: Ana, Jana, Laura, Lisa und Nari erzählen es Dir.

Studium, Familie und Second Hand: So fanden wir zu fairer Mode

Lisa hat durch ihre Familie Fast Fashion Alternativen und Tipps zu nachhaltiger Mode gefunden

Lisa: “Ich hatte schon immer großen Spaß an Mode, aber eben auch an besonderen Kleidungsstücken aus dem Schrank meiner Mutter. Erst heute verstehe ich, wie nachhaltig dieser Gedanke war. Dann kam das Modedesign Studium und ich habe viel über die Prozesse der Modeindustrie gelernt. Für mich war sofort klar, dass ich nicht länger Teil dieses Systems sein will und so habe ich den Schwerpunkt meines Studiums auf Slow Fashion gelegt und dies in meinen Alltag übernommen.”

Jana: “Auch bei mir war es einerseits mein Modestudium, andererseits auch die Faszination für Stile der älteren Jahrzehnte und die Liebe zu Second Hand Kleidung. In meinem Studium wurde mir erst bewusst, unter welchen schrecklichen Bedingungen Mode hergestellt wird und wie sehr die Industrie über das Wohlergehen von Mensch und Umwelt hinwegschaut. Auch der Massenkonsum wurde mir verstärkt vor Augen geführt. Ich habe mich dann aktiv entschieden, mich mit dem Markt für Fair Fashion und Second Hand Mode sowie mit nachhaltiger Mode auseinanderzusetzen. Dadurch war schnell klar, dass der Konsum von Fast Fashion für mich nicht mehr in Frage kommt.” 

Ana: “Mein Bezug ist sehr persönlich: Meine Mutter ist Schneiderin, also waren die meisten meiner Kleider schon früher selbstgenäht. Ich habe schon als Kind gesehen, wie Kleider hergestellt werden (und dass man so auch selbst über Stil und Schnitt entscheiden kann!). Als ich dann eine Ausbildung gemacht habe, war die ‘Umstellung’ auf Fair Fashion nochmal bewusster: Ich habe noch stärker vor Augen geführt bekommen, dass ein T-Shirt für 3 Euro einfach nicht funktionieren kann. Vor acht Jahren habe ich ganz aufgehört, Fast Fashion zu konsumieren.”

Fast Fashion Alternativen und Tipps : Einfach mal ein Kleidungsstück selbst nähen

Nari: “Stimmt, es macht auch einen Unterschied den Prozess selbst zu kennen. Bei mir ist es ähnlich: Neben meiner Arbeit bei LOVECO bin ich Modedesignerin. Während meines Studiums wurde Nachhaltigkeit hauptsächlich unter den Studierenden diskutiert; dieser Austausch und die Frage, wie man den eigenen Beruf ausüben möchte, haben zu meiner Entscheidung geführt, den Fokus auf nachhaltiges Mode- und Textildesign zu legen.”

Laura: “In meinem Studium ging es erstmal auch nur um Mode allgemein. Irgendwann hab ich angefangen zu hinterfragen, ob man eigentlich noch irgendwo mit ‚gutem Gewissen‘ einkaufen kann. Bis dahin kannte ich allerdings so gut wie keine nachhaltigen und fairen Labels. Spätestens bei LOVECO fing ich an, mich mehr und mehr mit den Hintergründen der Modeindustrie auseinandersetzen. Und auch heute noch lerne ich jeden Tag dazu.

In diesem Beitrag kannst Du mehr dazu lesen, warum es so schwerfällt, unsere Fast Fashion Gewohnheiten loszulassen. 

Austausch, Filme, Selbermachen: Das sind unsere Tipps für den Fair Fashion Start

Sarah hat durch das Internet Fast Fashion Alternativen und viele Tipps kennengelernt

Sarah: “Als ehemalige Kellnerin weiß ich, wie hart man für seinen Stundenlohn arbeiten muss. Das dachte ich zumindest. Alleine der Gedanke, für eine Arbeit, die gefährlich, stressig und psychisch belastend ist, so wenig zu verdienen, schafft Bewusstsein für die Welt, in der ich leben möchte. Und falls das nicht reicht, helfen Dokus, die Instagram-Profile von fairen Labels und YouTube. Das Internet ist ein guter Ort, um sich über Fast Fashion Alternativen und Tipps zu informieren. Ich finde es jedoch wichtig, sich über alles, was man liest und sieht, mit Freund:innen auszutauschen. Die ganzen Informationen können einen sehr belasten.”

Nari: “Zum Informieren habe ich auch einen guten Tipp: Die Artikel und Leselisten von Elizabeth Cline kann ich sehr empfehlen! Meiner Meinung nach gelingt ein langfristiger Sinneswandel nur durch stetige Aufklärung.”

Fast Fashion Alternativen und Tipps  finden sich oft in Blogs, Büchern oder Filmen

Lisa: “Wer lieber Filme schaut statt zu lesen: Der Film ‘The True Cost’ ist ein super Start ins Thema! Doch ich finde auch: Viele starten aufgrund eines schlechten Gewissens mit dem eigenen Konsumwandel, allerdings ist für mich die Wertschätzung der eigenen Kleidung der entscheidende Punkt. Dafür kann es sehr hilfreich sein, einmal selbst ein Kleidungsstück zu fertigen, um zu sehen, wie viel Aufwand es ist und wie viel Mühe und Können es erfordert!”

Laura: „Ich finde, auch wenn man auf Fast Fashion Alternativen umgestellt hat, sollte man seinen Konsum immer noch hinterfragen: Einzelne Kleidungsstücke mehr wertschätzen und nur das kaufen, was in den Kleiderschrank passt – sowohl vom Stil als auch vom Platz. Auch mal bei Oma, den Eltern oder Freund:innen nach alten Schätzen schauen. Und ganz wichtig: Reparaturbedürftige Lieblinge zum Schneider bringen oder Lieblingsteile schön aufbügeln. 

Ana: “Ich denke, beim Fair Fashion Start geht es hauptsächlich um Interesse und Neugier. Sobald man sich mehr damit beschäftigt, wie was wo produziert wird, ist der erste Schritt getan. Oftmals löst das dann eine Kettenreaktion aus.”

Wenn wir nur noch faire Mode kaufen, machen wir einen Unterschied. Doch auch das Verhalten von Marken und die Entscheidungen von Politiker:innen können etwas erreichen. Mehr dazu erfährst Du in diesem Artikel

Reflektion, Freude und Inspiration: So fühlst Du Dich, wenn die erste Hürde geschafft ist

Nari von LOVECO arbeitet auch als Modedesignerin.

Nari: “Es bereitet mir einfach Freude, wenn ich ein Kleidungsstück trage, von dem ich weiß, dass es umweltfreundlich und unter guten Arbeitsbedingungen hergestellt wurde.”

Sarah: “Da ich jetzt hinterfrage, welche Textilien ich wirklich auf meiner Haut tragen möchte, fällt mir der chemische Geruch an konventioneller Kleidung mehr auf.”

Lisa: Ich treffe viel bewusstere Kaufentscheidungen. Ich kaufe erst nach eingehender Recherche und wenn ich mir sicher bin, dass das neue Teil meinen Anforderungen entspricht.”

Jana: “Durch meine Umstellung auf nachhaltige Mode habe ich mein Konsumverhalten in allen Lebensbereichen geändert. Das hat mein Leben unglaublich bereichert!

Exklusiv: Das sind unsere Lieblingsmarken für den Einstieg

Foto: Felix Kayser

Laura:Thinking Mu macht frische, teilweise verspielte und moderne Styles, die mir sehr gut gefallen!”

Sarah: “Ich bin großer Fan von Nudie Jeans! Straight Sally ist quasi mein zweiter Vorname…”

Lisa: “Da ich ja in unserem Schuhladen arbeite, bin ich verliebt in die Schuhmarke Flamingos’ Life. Coole Street Styles, bei denen Materialien und Herstellungsprozesse ständig verbessert werden!”

Jana: “Ich mag dedicated sehr für ihre coolen und hippen Prints, welche sie zusammen mit Künstler:innen und Illustrator:innen designen!”

Ana: “Ich stehe auf Unisex Kleidung und deshalb gefällt mir die Potsdamer Marke Rotholz total!”

Nari: “Ich liebe die zeitlosen Designs und die gute Qualität von COSSAC!”

In diesem Artikel erfährst Du mehr zu unseren nachhaltigen Mode Marken

Wie hast Du zu fairer Mode gefunden? Was sind Deine Fast Fashion Alternativen und Tipps? Was sind Deine Lieblingsmarken?

2 Comments

  1. Hofmann 7. Februar 2021 at 18:51

    Eure Bemühungen finde ich ganz toll. Weiter so!

    Reply
    1. Lina Zuppke 8. Februar 2021 at 10:50

      Hallo!

      Vielen Dank für Deinen Kommentar! Das freut uns sehr!

      Liebe Grüße,
      Lina von LOVECO

      Reply

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