Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Mode?

Nachhaltigkeit in der Mode umfasst viele Aspekte: Vom Einsatz umweltfreundlicher Materialien über Einhaltung sozialer und ökologischer Standards bei der Herstellung bis hin zum Verzicht auf tierische Bestandteile. Es geht um einen respektvollen Umgang mit unserem Planeten, Menschen und Tieren. Doch natürlich steckt dahinter noch viel mehr! Alle Infos dazu findest Du in in diesem Artikel.

Lesedauer: 5 Minuten

Definition

Was genau steckt hinter dem Begriff? Wie lässt sich Nachhaltigkeit in der Mode definieren? Leider ist das Ganze sehr komplex und ständig im Wandel.

Zuerst einmal kann man sich das Wort Nachhaltigkeit anschauen. Das wurde von Hans Carl von Carlowitz (1645-1714) schon sehr früh in der Forstwirtschaft verwendet, um zu beschreiben, dass in einem Wald nur soviel Holz gerodet werden dürfe, wie der Forst selbst in absehbarer Zeit natürlich wieder regenerieren kann. 

Im Laufe der Zeit wurde der Begriff allgemeiner ausgelegt, zum Beispiel 1987 von der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung

“Nachhaltigkeit ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“

Essenziell für unsere Auffassung von Nachhaltigkeit ist dazu das Drei Säulen Modell der Nachhaltigkeit bzw. das Nachhaltigkeitsdreieck: Beide Modelle gehen davon aus, dass Wirtschaft, Ökologie und Soziales gleichwertig sind. Somit ist Nachhaltigkeit mehr als bloßer Klimaschutz. 

Die Definition und Modelle zu Nachhaltigkeit lassen sich auf Mode übertragen: 

“Nachhaltigkeit in der Mode bedeutet, dass Kleidung so hergestellt wird, dass sie den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten der nächsten Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen. In nachhaltigen Modeunternehmen sind Wirtschaft, Ökologie und Soziales gleichrangig und gleichgewichtig.” 

Im Laufe dieses Artikels erfährst Du, wie genau wir mit unseren Marken an einer besseren Modewelt arbeiten. 

Zahlen

Gibt es zu Nachhaltigkeit in der Mode Statistiken? Da es komplex ist, Nachhaltigkeit zu definieren, sind auch Zahlen dazu schwer von solchen zu konventioneller Kleidung abzugrenzen. Trotzdem ein paar Beispiele:   

  • 2018 veröffentlichte Transfair Zahlen zu Bekleidung mit Fairtrade Siegel in Deutschland: Der Umsatz dieser Produkte ist zwischen 2011 und 2018 kontinuierlich gestiegen (von 16,3 Millionen Euro auf 146,07 Millionen Euro), besonders stark war der Anstieg ab 2016.
  • 2020 konnten sich 73% der Befragten einer KPMG Umfrage in Deutschland vorstellen, künftig nachhaltige Kleidung zu kaufen.
  • Aus einer Mintel Umfrage von 2019 geht hervor, dass für ca. zwei Drittel der Befragten weniger Plastik bei der Verpackung von Mode eine große Rolle spielt. Außerdem finden mehr als 50%, dass Anbau und Verarbeitung der Materialien bei nachhaltiger Bekleidung wichtige Faktoren sind.

So erkennst Du Nachhaltigkeit in der Mode

Nachhaltige Mode von Givn
Foto: Lena Scherer

Fast Fashion vs. Slow Fashion: Heutzutage bringen viele Bekleidungsfirmen alle paar Wochen neue Kollektionen auf den Markt und animieren somit ihre Kund:innen, stets neue und kurzlebige Kleidung zu kaufen. Es ist ganz normal geworden, ständig neue Kleidung nachzukaufen, Kleidung auszusortieren und wegzuwerfen, obwohl diese noch einwandfrei ist. Laut Greenpeace tragen die Deutschen 40% der Kleidung in ihrem Kleiderschrank niemals.  

Dies erzeugt nicht nur Tonnen von Müll, sondern führt zu einem Kreislauf der Überproduktion und ist alles andere als nachhaltig. Plastik in den Meeren, Umweltverschmutzung (u.a. durch den Einsatz von Pestiziden) und menschenunwürdige Bedingungen in Textilfabriken sind die Folgen.

Es gibt also viele Gründe, umzudenken und auf umzusteigen: Es geht um bewussten Konsum und Wertschätzung, u.a. den Arbeiter:innen gegenüber, welche unsere Kleidung herstellen.

„Slow Fashion“ bei Loveco

Wir positionieren uns ganz klar gegen die Schnelllebigkeit in der Modeindustrie und möchten, dass Du so lange wie möglich Freude an Deinen gekauften Lieblingsteilen hast. Daher wählen wir Materialien und Stoffe mit einer hohen Qualität und langen Haltbarkeit aus, z.B. Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau

Wir bieten Dir Mode mit zeitlosem Design an, welche keinen kurzfristigen Trends folgt, denn so kannst Du sie so lange und so oft tragen wie Du willst. Bei unserer Slow Fashion wechselt die Kollektion nur 2x im Jahr – zur Sommer- und zur Wintersaison. Außerdem lassen wir retournierte oder defekte Produkte reparieren anstatt sie zu entsorgen und bieten Dir viele Pflege- und Waschtipps, damit Du möglichst lange etwas von unserer Kleidung hast. 

4 Gründe für Nachhaltigkeit in der Mode

Faire Mode von Givn
Foto Elisa Schütz
  1. Biologische Materialien

Unsere Mode besteht aus umweltschonenden Materialien, welche entweder pflanzlich und aus kontrolliert biologischem Anbau stammen oder ihren Ursprung in recycelten Materialien haben. Dies hat auch einen großen Einfluss auf den Verbrauch von Ressourcen, wie Wasser und Energie. Er ist deutlich geringer: So verbraucht der Anbau von Biobaumwolle z.B. 91% weniger Wasser als der konventionelle Anbau.

  1. Weniger Schadstoffe

Bei nachhaltiger Kleidung werden bei der Herstellung der Faser weniger Pestizide, Herbizide oder andere schädliche Substanzen eingesetzt als in der konventionellen Textilindustrie – das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit der Arbeiter:innen und Deine Haut!

  1. Soziale Gerechtigkeit

Die Menschen, die unsere nachhaltige Kleidung herstellen, arbeiten unter menschenwürdigen Bedingungen und werden durchweg fair behandelt. Mehr zum Thema faire Löhne kannst Du in unserem Magazin nachlesen. 

  1. Tier- und Umweltschutz

Der Verzicht auf tierische Materialien und der Umstieg auf vegane Kleidung ist ebenfalls nachhaltig. Wenn Du vegane Kleidung kaufst, entscheidest Du Dich gegen Tierausbeutung und für unseren Planeten. Wusstest Du, dass Massentierhaltung eine der Hauptursachen für den Klimawandel und die Abholzung der Regenwälder ist? 

Ein weiteres Beispiel dafür, warum wir uns gegen tierische Bestandteile entschieden haben, ist die Tierquälerei beim Mulesing von Merinoschafen. 

Welche Marken gibt es?

Top 10 Fair Fashion Marken

Unsere Fair Fashion Labels entwickeln sich in Sachen Nachhaltigkeit und alternativen Lösungsansätzen stets weiter und versuchen Färbe- und Waschprozesse zu verbessern, Ressourcen einzusparen und auf recycelte Materialien zurückzugreifen.

Beispiele aus dem Loveco Sortiment

  • Pinqponq verwenden Material aus 100% recycelten PET-Flaschen.
  • Nudie Jeans bieten einen kostenlosen und lebenslangen Reparaturservice an.
  • Fremdformat verwenden für einen Großteil ihres Schmucks in der Industrie anfallende Verschnitte und Stanzabfälle.
  • Mud Jeans haben ein Leasing-Modell für Jeans entwickelt.

Was kannst Du persönlich tun?

  • Beachte Pflege- und Waschtipps der Kleidung, so hält sie länger.
  • Repariere Deine Kleidung, bevor Du sie wegwirfst: Bei Schneider:in, Schuster:in oder durch Unternehmen wie Sneaker Rescue.
  • Organisiere eine Tauschparty mit Freund:innen oder spende an soziale Einrichtungen.
  • Hinterfrage Deinen Konsum: Macht der Kauf wirklich Sinn? Falls ja, kaufe nachhaltig ein, z.B. bei uns. 😉
  • Entrümpele Deinen Kleiderschrank und starte mit weniger Teilen und vielen Kombinationsmöglichkeiten in eine Capsule Wardrobe.

Und was tun wir sonst noch für mehr Nachhaltigkeit in der Mode? Schau Dir doch mal unsere Finanzen an!

Fotos: Loveco, Givn, Givn, Loveco

Quellen:

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