Schluss mit Deinen Fast Fashion Gewohnheiten!

Warum fällt es Dir schwer, Deinen Modekonsum umzustellen? Warum bist Du noch nicht auf nachhaltige Mode umgestiegen?  

Ich habe mich das früher auch gefragt. Heute geht es mir in anderen Bereichen noch immer so: Beim Reisen oder bei Plastikmüll zum Beispiel. 

Deshalb möchte ich hier praktische Ideen geben, wie Du Deine Fast Fashion Gewohnheiten ablegen und auf faire Mode umsteigen kannst.

Deine Lieblingsjeans muss keine Fast Fashion sein. Foto: Vreni Jäckle

Warum bleiben wir bei Gewohnheiten?

Warum finden wir unsere Gewohnheiten überhaupt gut? Wenn wir uns das bewusst machen, können wir sie leicht abändern.

Gewohnheiten geben Kontrolle

Mit Gewohnheiten haben wir alles unter Kontrolle. Wir kaufen etwas ein, weil wir es immer eingekauft haben. Wir wissen, wie es sich anfühlt und was am Ende dabei rauskommt. Doch was ist, wenn uns Neues viel mehr Inspiration und Spaß bringt?

Es wäre unangenehm, anders zu handeln

Wenn es um nachhaltige Mode geht, denkst Du sicher: Faire Mode ist viel zu teuer. Du musst lange nach ihr suchen. Sie sieht langweilig aus. Deshalb bleibst Du lieber bei Altbekannten. Aber hast Du mal darüber nachgedacht, dass nachhaltige Mode vielleicht genauso schön, genauso leicht erhältlich und ähnlich teuer sein kann wie konventionelle?

Unser Laden in Berlin-Schöneberg. Foto: Fidelis Fuchs

Gewohnheiten sitzen tief

Gewohnheiten funktionieren nach einem klaren Prinzip: Wir möchten ein Problem lösen und eine Belohnung erhalten. Weil dieses Prinzip so simpel ist, kann man es gut für sich nutzen.

Was sind Deine Modegewohnheiten?

Bevor wir unsere Gewohnheiten zum Guten kehren, schauen wir genauer hin. In welcher Gewohnheit kannst Du Dich wiedererkennen?

1. Du folgst schnellen Trends und kaufst zu häufig.

Für viele ist der Anblick konventioneller Modeschaufenster normal: Alle drei Wochen erstrahlen hier Kleidungsstücke in neuen Farben und Schnitten, obwohl Jahreszeit und Wetter gleich bleiben. Warum wird das nicht in Frage gestellt? Im Gegensatz dazu gibt es in der nachhaltigen Mode nur zwei Saisons im Jahr. 

2. Du pflegst Deine Kleidung nicht und entsorgst sie schnell.

Viele Menschen waschen ihre Kleidung zu häufig oder falsch, z.B. brauchst Du gar nicht so heiß waschen und kannst vieles auch auslüften. Hier haben wir Dir wichtige Tipps zusammengefasst.

Wenn Du oft Kleidung entsorgst, hast Du vielleicht vergessen, dass Sachen auch repariert werden können – von Dir selbst oder von einer/einem Schneider*in zum Beispiel!

3. Du hast Probleme beim Kombinieren und keine Allrounder.

Die Werbung trichtert Dir ebenfalls Gewohnheiten ein. Du brauchst nicht jeden Tag einen komplett neuen Look: Oft kannst Du wenige Teile zu vielen ganz unterschiedlichen Looks kombinieren. Inspiration dazu findest Du auf dem LOVECO Instagram Kanal.

Meine Tipps: Selbermachen & „Eselsohren“ im Alltag

Selbst, wenn es in der Fast Fashion tief verankerte Gewohnheiten gibt, ist nicht alles verloren: Mit den folgenden Methoden kannst Du sicher von Fast Fashion loskommen!

Dein Alltag muss nicht voller Fast Fashion sein! Foto: Fidelis Fuchs

Reminder und feste Orte für Reparaturen

Finde Wege im Alltag, um Dich an neue Gewohnheiten zu erinnern. 

  1. Zum Schneiderlein: Lege Sachen, die Du reparieren lassen möchtest, in den Flur, auf den Küchentisch oder irgendwohin, wo Du sie gut sehen kannst. Dann kümmerst Du Dich eher darum, als wenn sie in einer Kellerkiste liegen.
  2. Do It Yourself! Richte Dir in Deiner Wohnung einen Platz zum Nähen ein. 
  3. Weniger Waschen: Schaffe auf dem Balkon oder im Garten einen sichtbaren Platz, an dem Du Deine Kleidung auslüften kannst. So schmeißt Du seltener die Waschmaschine an und Deine Kleidung lebt länger.

Nähen lernen

Warum besuchst Du nicht mal einen Nähkurs (hier gibt’s eine Liste)? Wenn Du mit den eigenen Händen an einem Stück Stoff gearbeitet hast, wird Dir bewusst, wieviel Arbeit darin steckt.

Mache etwas regelmäßig – so wird es zur Gewohnheit

  • Immer dabei: Stecke Sachen für den Schneider*in einfach immer in Deinen Rucksack, sodass Du auch wirklich vorbeifährst. Du kannst es auch mit etwas verbinden (z.B. mit dem Zahnarztbesuch, wenn Dein Lieblingsschneider*in in der Nähe ist).
  • Zusammen besser als allein: Verabrede Dich regelmäßig mit Freund*innen zum Kleidertausch! Auch Greenpeace macht immer wieder solche Events. 

Belohne Dich!

  • Finde Freude darin, dass Du nicht an jeder Ecke ein neues T-Shirt siehst. Du stehst nicht mehr unter dem Druck von Trends und hast Zeit für anderes. Es ist befreiend: Du kannst weniger Lieblingsteile viel mehr wertschätzen, z.B. in einer kreativen Capsule Wardrobe. Wie wirst Du Dich in ihnen fühlen? Sie werden Dich so lange begleiten!
  • Denke positiv: Schau Dir diesen Artikel kann, wenn Du wissen möchtest, wem es hilft, wenn Du nachhaltige Mode kaufst. Mit diesem positiven Gefühl fällt es Dir leichter, Dein Verhalten zu ändern.
  • Starte mit einer Belohnung, wenn Du noch nie faire Mode gekauft hast: Kauf Dir ein günstiges Teil aus dem Fair Fashion Sale, aus dem Second Hand Laden oder vom Kleidertausch. Wenn Dein erster Berührungspunkt mit nachhaltiger Mode nicht weh tut, machst Du es wieder. Vielleicht hast Du auch eine nette Beratung und kehrst zum Laden zurück. 😉

Umstellung auf faire Mode: Deine Meinung ist gefragt!

Haben Dir meine Tipps geholfen? Wo hast Du sonst noch Probleme? Ich würde mich freuen, wenn Du Dich mit mir austauschen möchtest. Gemeinsam finden wir sicher einen Weg, wie Du ab jetzt auf Fast Fashion verzichten kannst. Ich freu mich auf Deinen Kommentar hier unter dem Artikel!

Quellen

Sparring Mind, Changing Habits
James Clear, Three Steps Habit Change
Zen Habits, 7 Little Habits that can Change your Life and how to Form Them

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