Warum uns der innere Antrieb und persönliche Ziele so wichtig sind

Lesedauer: 7 Minuten.

Seit Beginn der Pandemie haben viele von uns mehr Zeit. Man geht weniger raus, es gibt weniger Parties und mehr Möglichkeiten, sich Gedanken zu machen. Über den Zustand der Welt, das eigene Leben und darüber, was einem wichtig ist. Womit verbringen wir unsere Zeit? Was bringt uns Freude? 

Kein Wunder also, dass während der Pandemie auch viele Menschen darüber nachdenken, was sie beruflich machen. Mit welcher Arbeit verbringen wir einen Großteil unserer Zeit? Worauf arbeiten wir hin? 

Das “Why” am Arbeitsplatz

Wir wissen ziemlich genau, warum wir bei LOVECO arbeiten und was uns unsere tägliche Arbeit bedeutet. Oftmals merken wir gar nicht, dass es etwas Besonderes ist, wie viel Herzblut wir in LOVECO stecken – jede:r für sich und alle gemeinsam.

Dann kommen neue Menschen ins Team und weisen uns darauf hin. So wie kürzlich Hanna im Bereich Design & Social Media: “Was Ihr mir gerade erzählt, solltet Ihr mal nach außen kommunizieren. Das ist echt etwas Besonderes!”

Deshalb möchte ich Dir in diesem Beitrag erklären, warum wir bei LOVECO nicht nur auf New Work setzen. Warum spielt auch intrinsische Motivation (der innere Antrieb, sich einer Sache zu widmen) bei uns so eine große Rolle? Wie wirkt sie sich auf unsere Aufgaben und Projekte aus? 

Investoren & Hierarchien: So sieht’s in anderen Unternehmen aus

Wie Unternehmen Ziele verfolgen, hängt oft von den Investoren ab

Wie läuft es häufig in anderen Unternehmen, vor allem Startups? In vielen von Investor:innen finanzierten Firmen funktioniert es grob so: 

  1. Durch die Finanzierung werden von den Investor:innen bestimmte Ziele und Erwartungen an das Unternehmen herangetragen. 
  2. Sie investieren schließlich, um möglichst viel Geld aus ihrer Investition herauszubekommen. 
  3. In einem bestimmten Zeitraum planen sie, eine bestimmte Summe (oder möglichst viel) aus einem Unternehmen herauszubekommen, sich auszahlen zu lassen und/oder die Anteile zu verkaufen.
  4. Dadurch lastet auf dem Unternehmen und seinen Mitarbeiter:innen ein großer Druck. 
  5. Sie sind auf die Investor:innen angewiesen, um überleben zu können und müssen die Ziele erreichen. 
  6. Durch die Form der externen Finanzierung entstehen hier eine Hierarchie und ein Zielprozess, der nicht aus der intrinsischen Motivation der Mitarbeiter:innen stammt.

Das ist einer der Gründe, warum LOVECO nicht von Investor:innen finanziert ist. Wie wir sonst zu Wachstum stehen, kannst Du in diesem Interview mit Christina und Moritz nachlesen. 

Eigeninitiative und persönliches Wachstum: Der Kern von LOVECO

Wie läuft es im Gegensatz dazu bei LOVECO? Wie definieren wir Unternehmensziele? Woran messen wir unseren Erfolg? 

In unserem Office Team definieren wir gemeinsam alle sechs Monate persönliche Ziele. Diese kommen aus freier Eigeninitiative: Wir schauen, wer sich für welche Bereiche im Unternehmen verantwortlich fühlt und was er/sie dort in den nächsten sechs Monaten erreichen möchte. Gemeinsam diskutieren wir dann: Passt das zu den Werten von LOVECO? Wie kann das Ziel konkret umgesetzt werden? Später analysieren wir zusammen, ob/wie das Ziel erreicht wurde und falls nicht, warum. So wachsen und lernen wir im Team. 

Durch gegenseitigen Input und Feedback weiterkommen

Bei der Arbeit an den persönlichen Zielen kommt jede:r für sich oft an einen Punkt, an dem er/sie merkt, dass mehr Input vom Team gebraucht wird, um das Ziel am besten für LOVECO umzusetzen.

Input kommt hier natürlich oft von Christina und Moritz, denn sie haben den besten Überblick darüber, wo LOVECO gerade steht. Doch in den meisten Fällen gibt es Feedback vom ganzen Team. Schließlich halten Christina und Moritz keinen 5-Jahres-Plan bereit, in dem steht, dass LOVECO in fünf Jahren zehn Filialen hat und 10 Millionen Euro Umsatz macht. Solch ein Plan ist in anderen Unternehmen oft die alleinige Grundlage für alle Projekte und Aufgaben.

Finden Unternehmen Ziele durch ihre Mitarbeiter:innen, ist die Motivation eine andere

Beispiele: Transparenz und Podcast

Ich erinnere mich daran, wie ich unsere transparente Kommunikationsweise verbessern wollte. Ich wusste, dass diese offene Arbeitsart wichtig für LOVECO ist. Außerdem merkte ich, dass diese Ehrlichkeit für unsere Außenwahrnehmung immer wichtiger wurde. Doch wie konnten auch die Anderen sie in ihre Arbeitsbereiche integrieren?

Deshalb lud ich meine Kolleg:innen zu einem Workshop ein. Ich wollte Feedback und Erfahrungen aus ihren Verantwortungsbereichen sammeln. Dabei herausgekommen ist nicht nur ein interner Fahrplan, der uns dabei hilft, mehr Unternehmensentscheidungen offenzulegen, sondern auch eine Broschüre zu unserem fünfjährigen Jubiläum, in der es ebenfalls darum ging.

Außerdem hatte ich mir letztes Jahr zum Ziel gesetzt, einen LOVECO Podcast zu produzieren. Schnell wurde klar, dass ich auch hier Input vom Team brauchte, um mir genau zu überlegen: Welche Zielgruppen wollen wir mit LOVECO ansprechen und wie? Wann kann ein Podcast dazu ein Tool sein? 

Letztendlich machte mir Corona einen Strich durch die Rechnung und ich entschied mich dagegen, so ein großes, neues Format gerade jetzt anzugehen. Schließlich gibt es äußere Umstände, auf die wir bei LOVECO reagieren müssen – und wegen denen wir von unseren persönlichen Zielen abweichen. Auf der anderen Seite hat Corona uns auch dazu gebracht, viele Projekte auszuprobieren und “out of the box” zu denken.

Offenheit und Eigenverantwortung in unseren Meetings 

Auch in unserem wöchentlichen Office-Meeting, unserem monatlichen Content Meeting und in unserer Personalplanung können alle Mitarbeiter:innen Themen und Probleme einbringen und von den Anderen Feedback einfordern. Wenn uns also etwas fehlt (Personal, Budget oder andere Ressourcen), um die Ziele in unseren Bereichen zu erreichen, besprechen wir das gemeinsam. Bisher haben wir immer gute Lösungen gefunden.

Das große “Why” nie aus den Augen verlieren

Natürlich hat jede:r bei uns im Team unterschiedlichste Antriebe und Motivationen. Doch was uns alle eint, ist unser großes Ziel: Wir wollen die Modebranche verändern. Unsere persönlichen Intentionen helfen uns dabei, das zu erreichen. Wir glauben, dass wir uns alle auf diese Art am besten einbringen, um daran mitzuarbeiten.

LOVECO hat als Unternehmen das Ziel, die Modewelt zu verbessern: Für Mensch und Natur

Jetzt denkst Du: Wow, was für ein Haufen Hippies! Natürlich schauen wir auch auf unsere Zahlen. Doch eben nicht, weil ein großer Investor auf seinen Cashout wartet (siehe oben). Einmal im Monat gibt es dazu ein Meeting mit allen im Team: Das heißt, jede:r bei uns kann einsehen, wie es gerade um unsere Umsätze und unsere Schulden steht. Auch hier ist uns Transparenz wichtig.  

Orientierung und Mut: Warum es nicht immer einfach(er) ist

Das klingt in der Theorie natürlich total easy. Damit das alles aber funktioniert, müssen alle bei uns im Team auch mitmachen. Oftmals ist das für Leute, die frisch zu uns kommen und ggf. in großen, konventionellen Unternehmen gearbeitet haben, aber eine Umstellung und nicht unbedingt leicht: Feedback einfordern, Feedback annehmen und Ziele ganz aus sich selbst entwickeln? Das erfordert viel Selbstreflektion. 

Hanna, die erst vor kurzen bei uns gestartet ist, sagt hierzu: “Weil es zum großen Teil in der Arbeitswelt leider noch sehr hierarchisch und unflexibel abläuft, erwartet man grundsätzlich nicht, so eigeninitiativ und ‘frei’ arbeiten zu können. Anfangs war ich mit dieser Freiheit kurz überfordert. Aber da es ja trotzdem gute Strukturen gibt und ich von diesem Ansatz sehr überzeugt bin, finde ich den Lernprozess darin sehr spannend und wertvoll.”

Fazit: Offenheit und Lernen lohnen sich

Nur aus rein intrinsischer Motivation heraus zu arbeiten, mit flachen Hierarchien und  persönlichen Zielen ist nicht immer einfach. Es erfordert ein Team, das nicht davor zurückschreckt und sehr reflektiert sowie gemeinschaftlich arbeitet. Langfristig gesehen finden wir, dass es einen fruchtbaren Boden schafft, auf dem LOVECO und wir alle wachsen können – und die nachhaltige Modebranche erst recht.

Hat Dir gefallen, wie wir arbeiten? Wir freuen uns immer über Initiativbewerbungen!

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