Zero Waste Lifestyle: 10 Tipps für Deinen plastikfreien Alltag

Lesedauer: 6 Minuten. 

Warum Zero Waste? Wir produzieren jeden Tag viel zu viel Abfall, der unserer Umwelt und unserem Klima schadet. Und was heißt jetzt Zero Waste? Das bedeutet das Gegenteil, nämlich keinen unnötigen Müll zu produzieren. Das geht vor allem, wenn wir nach fünf einfachen Grundsätzen handeln: 

  • Vermeiden
  • Reduzieren
  • Wiederverwerten
  • Recyceln
  • Kompostieren 

So weit so gut. Aber wo fängst Du an? Wie lebt man Zero Waste? Was ist ein Zero Waste Lifestyle? Um Dir zu helfen, kommen hier unsere 10 Alltagstipps, die Du schnell und leicht umsetzen kannst.

In der Küche

Zero Waste Lifestyle bedeutet: Ab in den Unverpackt Laden!

1. Kaufe im Unverpackt Laden ein

Beim wöchentlichen Einkauf von Lebensmitteln kannst Du darauf achten, keine Produkte in Plastikverpackungen oder unnötigen Umverpackungen zu kaufen. Das geht auch im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt; am besten funktioniert’s natürlich in einem Unverpackt Laden. Davon gibt es mittlerweile viele in Deutschland, in Berlin zum Beispiel Original Unverpackt oder Der Sache Wegen, die wir Euch auf Instagram vorstellen. 

Tipp: Hier findest Du eine Übersicht der Unverpackt Läden in Deutschland.

2. Denk an Deinen Einkaufsbeutel

A propos einkaufen: Damit Du an der Kasse nicht in die Verlegenheit gerätst, eine Tüte kaufen zu müssen, deponiere in allen Deinen Taschen und Rucksäcken Baumwolltaschen für Deinen Einkauf. So hast Du sie immer griffbereit und musst nicht lange suchen. Stoffbeutel eignen sich auch für den Einkauf beim Bäcker und ersetzen eine unnötige Papiertüte.

Nachhaltiger Einkaufsbeutel

Tipp: Gerade kein Beutel zu Haus? Hier findest Du eine Anleitung, wie Du einen Beutel aus einem alten T-Shirt nähen kannst. 

Damit Dein Obst und Gemüse in Deiner Tasche nicht lose herum kullern, eignen sich Stoffbeutel natürlich auch. Du kannst sie einfach waschen und erneut verwenden, wenn Kartoffeln oder Zwiebeln sie verschmutzen. Ansonsten empfehlen sich wiederverwendbare Gemüsenetze

3. Nutze plastikfreie Trinkflaschen

Na klar, wir sollten alle viel Wasser trinken, am besten mindestens 1,5 l am Tag. Wasser aus Plastikflaschen schmeckt aber nicht wirklich gut – findest Du nicht auch? In Deutschland verfügen wir glücklicherweise über sehr gutes Leitungswasser, das man super in eine Glas- oder Edelstahlflasche abfüllen und mitnehmen kann. Mittlerweile gibt es ein hübsches Sortiment an wiederverwendbaren Trinkflaschen, z.B. von der nachhaltigen Marke 24 Bottles. 

4. Wenn schon To Go, dann mit eigenem Becher

320.000 Kaffeebecher landen nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe bundesweit jede Stunde im Müll, seit Beginn der Corona Pandemie sind es noch mehr geworden. 

Dabei gibt es so viele schöne wiederverwendbare Kaffeebecher für unterwegs! Aus Edelstahl, Keramik oder Maisstärke, mit Griff, Korkbanderole oder Kautschukring. Steck sie einfach in Deine Tasche, bevor Du das Haus verlässt! 

Mittlerweile gibt es einige Initiativen, die sich für wiederverwendbare Kaffeebecher, Pfandboxen und Rabatte einsetzen.

Tipp: Hier findest Du Cafés und Restaurants, die statt Einweg auf das Pfandsystem Recup/Rebowl setzen. 

Im Kleiderschrank

Wie plastikfrei ist Dein Kleiderschrank?

5. Achte auf Herstellung und Materialien, z.B. Polyester

Wir bei Loveco sind Expert:innen im Bereich Mode. Hier liegt uns vor allem am Herzen: Neu hergestelltes Polyester basiert auf Erdöl und dauert sehr lange, um abgebaut zu werden. Das solltest Du als Material in Deiner Kleidung vermeiden! Als Alternative zu Polyester bieten sich recyceltes Polyester, Bio Baumwolle Kleidung, Tencel Kleidung oder Leinen Kleidung an.

Darüber hinaus helfen einige Slow Fashion Modemarken durch ihre Ansätze dabei, dass sich die Modeindustrie in Richtung Zero Waste bewegt:  

  • Überschnittsreste: In der Modeindustrie geht viel brauchbarer Stoff verloren. Marken wie JAN ‘N JUNE nutzen Reste ihrer Kleidungsstücke, um das Meiste aus dem Stoff herauszuholen. 
  • Made to Order: Andere wie Lovjoi oder Cossac produzieren nur auf Bestellung. 
  • Weniger Kollektionen: Alle unserer Marken haben gemein, dass sie generell für lange Saisons und zeitlose Styles produzieren. Anders als in der Fast Fashion üblich. 
  • Recycelte Materialien: Auch arbeiten Labels wie KnowledgeCotton Apparel oder pinqponq oftmals mit Recyclingstoffen. 
  • Post-Consumer Waste: Die Brands Thinking Mu oder Nudie Jeans nehmen ausgediente Kleidung zurück, um daraus neue herzustellen. 

6. Wasche Deine Kleidung richtig

Nicht nur das richtige Material und die Produktion hilft dabei, dass Deine Kleidung möglichst wenig Müll produziert. Achte auch auf die richtige Pflege! 

Bei Produkten aus (recyceltem) Polyester hilft Dir der Guppyfriend Beutel dabei, Mikroplastik zu vermeiden. Die kleinen Plastikteilchen entstehen, wenn sich Polyester in der Waschmaschine abreibt und ins Abwasser gelangt. Waschmaschinen haben (noch) keine Möglichkeit, diese feinen Partikel auszufiltern. 

Generell gilt: Höchstwahrscheinlich wäscht Du Deine Kleidung zu oft. Häufig reicht auch das Auslüften aus und Du kannst Wasser und Strom einsparen.

Im Badezimmer

Auch im Bad kann Müll vermieden werden.

7. Kosmetik gibt’s auch unverpackt!

Nicht nur Pasta, Nüsse oder Gemüse gibt es unverpackt: Super easy lässt sich auch Flüssigseife durch ein festes Seifenstück ersetzen. Es gibt schöne Farben, die auch angenehm duften. So ein Seifenstück hält ziemlich lange! Bei uns gibt’s zum Beispiel schöne Seifen von Nicama, die nur in ein Stück recyceltes Papier eingebunden sind. Du kannst auch auf feste Seifenstücke statt Duschgel oder Haarshampoo wechseln.

Auch für das Drumherum gibt es plastikfreie Lösungen wie Holzzahnbürsten, Seifendosen und vieles mehr, zum Beispiel von unserer Lieblingsmarke Hydrophil. 

8. Achte auch im Bad auf Mikroplastik

Nicht nur bei Polyesterkleidung, auch in Kosmetik wie Peelings oder Zahnpasta kann Mikroplastik enthalten sein, welches im Anschluss an Deine Gesichtspflege durch das Abwasser in unsere Umwelt gelangt. 

Tipp: Mit der praktischen App Codecheck kannst Du den Barcode eines Produktes scannen und seine Inhalte erkennen. So kannst Du unter anderem Mikroplastik in Deiner Kosmetik vermeiden. 

9. Mach Deine Kosmetik selbst

Du bist neugierig und kreativ? Dann versuche Dich doch mal daran, Deine Kosmetik selbst zu machen. Die Zutaten dafür findest Du im Unverpackt Laden, in der Drogerie oder kannst sie als Großverpackungen kaufen. 

10. Kaufe Großverpackungen

Flüssigseife, Reinigungsmittel und vieles mehr kannst Du in größeren Verpackungen einkaufen, wenn Du es nicht unverpackt kaufst. Das spart ebenfalls Verpackung. Du kannst Dich auch mit Freund:innen zusammentun und Ihr teilt den Einkauf miteinander? 

Tipp: Großverpackungen zum Wiederauffüllen findest Du bei Fair Squared, Stop the Water oder Benecos (hier kann man sich sogar Make Up wieder auffüllen).

Bevor’s losgeht: Lebe bewusst, nimm Dir Zeit und setze Dir Ziele

Zero Waste Lifestyle ist möglich, aber benötigt Zeit.

Die Tipps zeigen: Es gibt viele Bereiche, in denen man kleine Veränderungen vornehmen und Zero Waste leben kann. Das geht Schritt für Schritt. Starte mit etwas, das Dir leicht fällt. Lass Dich nicht entmutigen und bleib am Ball. 

Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst. Du musst nicht von heute auf morgen Dein ganzes Leben umkrempeln. Das kann niemand! Manchmal ist es hilfreich, ein Ziel zu definieren, das Du erreichen möchtest. Zum Beispiel: Im Bereich Kosmetik möchte ich in sechs Monaten nur noch Mikroplastik freie Kosmetik nutzen. 

In diesem Artikel haben wir nur über Deinen ganz persönlichen Alltag gesprochen. Natürlich können auch Gesetze oder Auflagen Müll reduzieren. Sie würden für große Konzerne gelten, beispielsweise ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetikprodukten. Hier kannst Du indirekt etwas tun: Nimm an Demonstrationen teil, schreibe Abgeordnete an und gehe wählen, um hier Einfluss zu nehmen!

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