Auf dem (steinigen) Weg zum klimaneutralen Standort

Lesedauer: 5 Minuten.

Dank Fridays for Future und dem Klimastreik ist das Thema gerade in aller Munde: Die Besteuerung von CO₂ und klimaschonendes Verhalten von Unternehmen!

Natürlich berühren uns diese Themen bei Loveco auch. Deshalb beschäftigen wir uns schon länger damit, wie wir als Unternehmen unsere klimaschädlichen CO₂-Emissionen möglichst gering halten können. Und wie wollen wir mit nicht-vermeidbaren Emissionen umgehen?

CO₂ Kompensation: Sinnvoll oder nur moderner Ablasshandel?

CO2 Emissionen sind schlecht für das Klima

In den letzten Jahren haben sich einige Organisationen gebildet, mit deren Hilfe man als Unternehmen bzw. Privatperson seinen individuellen CO₂-Verbrauch sowohl berechnen als auch direkt kompensieren kann.

Das Grundprinzip dabei ist simpel und einleuchtend: Zuerst erfasst man seinen CO₂-Verbrauch in allen relevanten Bereichen. Anschließend kompensiert man die bilanzierten Emissionen durch die Unterstützung von anerkannten Klimaschutzprojekten, die CO₂-mindernde Funktionen erfüllen (z.B. die Aufforstung von Regenwald oder der Bau von Solaranlagen).

Das wohl bekannteste Beispiel ist die Möglichkeit, die beim Flugverkehr entstehenden Emissionen über Anbieter wie atmosfair zu neutralisieren. Doch auch die Kompensation von Veranstaltungen, Autoverkehr, Dienstleistungen und sogar Kreuzfahrten (!) sind problemlos möglich. Beim Blick auf diese Angebote wird schnell ersichtlich, warum es auch viel Kritik an der Idee der „Klimaneutralität“ gibt: Diese Vorgehensweise ist nämlich prädestiniert für Greenwashing und ein gefundenes Fressen für große Marketingabteilungen.

Ein Klimaplakat auf einer Demonstration

In der Praxis lassen sich Unternehmen ihre vermeintlichen Klimabemühungen durch Kompensationszertifikate bescheinigen und nutzen diese anschließend wirkungsvoll in ihrer Außendarstellung. Das Ergebnis: Die Unternehmen verpassen sich dadurch einen grünen, klimaneutralen Anstrich, ohne Grundlegendes an ihren klimaschädlichen Verhaltens- und Produktionsweisen ändern zu müssen. Auf Privatpersonen ist diese Vorgehensweise leider eins zu eins übertragbar.

Nicht umsonst hat sich für diese Form des Klimaschutzes schnell der Begriff des „modernen Ablasshandels“ in der öffentlichen Wahrnehmung etabliert.

Loveco kompensierte nur nicht-vermeidbare Emissionen

Für uns war es daher absolut essentiell, das Instrument der Klimaneutralisation nur für wirklich unvermeidbare CO₂-Emissionen zu nutzen: Zuerst setzten wir uns mit der Frage der Notwendigkeit von betrieblichen Verhaltensweisen auseinander und versuchten eine möglichst klimaschonende Strategie zu entwickeln. Erst dann nutzten wir die Möglichkeit der Kompensation von CO₂-Emissionen durch Unterstützung von Klimaschutzprojekten.

Ein paar konkrete Beispiele aus unserem Alltag:

  • Wir halten alle unsere Mitarbeiter:innen dazu an, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad ins Büro bzw. in unsere Stores zu kommen.
  • Wir achten bei der Wahl unseres Strom- und Wärmeanbieters auf nachhaltige und zertifizierte Unternehmen.
  • Wir vermeiden betriebliche Flüge.
  • Wir verpacken Bestellungen nicht in unnötig große Kartons und nutzen die Versandkartons mehrmals.

So haben wir in den Jahren 2020 und 2021 mit dem Partner MyClimate unsere nicht vermeidbaren Emissionen kompensiert. Nun haben wir uns allerdings entschieden, unsere Zusammenarbeit mit MyClimate zu beenden. In den letzten Jahren ist die Emissionskompensation aus den eingangs beschriebenen Gründen immer häufiger kritisiert worden und zudem immer undurchsichtiger geworden. Auch wenn wir auf unser Nachfragen von MyClimate versichert wurden, dass unsere Zusammenarbeit keine fragwürdigen Waldschutzprojekte unterstützt, die wohlmöglich gar nicht überwacht werden, so erschienen uns die bisherigen Kompensationsanbieter auf dem Markt nicht transparent genug.

Stattdessen möchten wir uns nun mehr auf unsere vermeidbaren Emissionen konzentrieren und uns zum Beispiel stärker dem Thema Retourenvermeidung widmen. Das erscheint uns als etwas, das wir selbst stärker steuern können – ohne von Kontrollen anderer abhängig zu sein. Wie schon beschrieben: Unser vorrangiges Ziel bleibt es, Emissionen erst gar nicht durch unsere wirtschaftliche Tätigkeit entstehen zu lassen und unsere Atmosphäre so sauber wie möglich zu halten.

Jetzt weißt Du also, wie wir zu dem Thema CO₂-Kompensation stehen.

Hast Du noch Tipps zur CO₂-Einsparung? Kannst Du Erfahrungen aus Deinem Unternehmen teilen?

5 Comments

  1. Regina Lotz 27. Oktober 2019 at 20:39

    Hallo, ich finde euer Konzept super und hoffe, dass die bestellten Teile auch passen!!! Wird es loveco zukünftig auch in anderen Städten geben? Ich komme aus der Nähe von Frankfurt. Ich könnte mir vorstellen, dass so ein Laden in Frankfurt auch gut funktioniert 😊 liebe Grüße, Regina

    Reply
    1. Lina Zuppke 29. Oktober 2019 at 13:18

      Liebe Regina,

      danke für Deine lieben Worte!

      Wir hoffen, Deine neuen Lieblingsteile gefallen Dir und passen!

      Bisher gibt es gerade keine Pläne für Stores in anderen Städten, aber wer weiß, was die Zukunft bringt – wir schließen nichts aus! 😉

      Ganz liebe Grüße zu Dir!
      Lina von LOVECO

      Reply
  2. Katrin Bank 17. Dezember 2019 at 19:22

    Schöner Onlineshop 🙂 Ich werde mal im Sommer T-Shirts bestellen 🙂
    Ich bin mir sicher, die Menschen in 100 Jahren werden alle die Köpfe schütteln und wie rückständig es doch war je ein Auto mit einem Verbrennungsmotoren antreiben zu lassen und die Generation Fridays for future hat zum Glück schon ein ganz anderes Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Das macht Hoffnung 🙂

    Reply
    1. Lina Zuppke 19. Dezember 2019 at 11:44

      Liebe Katrin,

      danke für Deinen Kommentar!

      Dann freuen wir uns auf Deine Bestellung. 😉

      Tja, da hast Du hoffentlich Recht. Aber es gibt ja zum Glück im Jetzt auch einiges, was man tun kann. Alle Handlungen muss man ja nicht der nächsten Generation überlassen. Oder meinst Du nicht?

      Liebe Grüße,
      Lina von LOVECO

      Reply
      1. Katrin Bank 19. Dezember 2019 at 12:20

        Hallo Lina,
        man sollte auch jetzt schon nachhaltig leben, der Anfang – in den Köpfen – ist gemacht. Ich wollte oben sagen, daß die Einstellung zur Nachhaltigkeit in der nächsten, jüngeren Generation schon eine ganz andere ist als die, die sich grad in den älteren Köpfen entwickelt.
        Viele Grüße und frohe Weihnachten,
        Katrin Bank

        Reply

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